Katalog Reiter-Nomaden in Europa

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Beschreibung

Die Sonderausstellung ›Reiternomaden in Europa – Hunnen, Awaren, Ungarn‹ führt in die frühmittelalterlichen Reiche der Hunnen, Awaren und Ungarn, in ihre Geschichte und zu ihren archäologischen Hinterlassenschaften. Sie bietet auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und mit herausragenden Exponaten erstmals eine vergleichende Betrachtung dieser Kulturen, die trotz vieler Parallelen auch beträchtliche Unterschiede in ihren Strukturen, Gebräuchen und Hinterlassenschaften aufwiesen. Diverse Nationalmuseen und Sammlungen Mittel- und Südosteuropas stellen herausragende Exponate für die Präsentation im Landesmuseum zur Verfügung. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit der Schallaburg Kulturbetriebsges. mbH in Schallaburg (Österreich).

Reiternomadische Herrschaften bestanden nicht bloß in den fernen Steppengebieten jenseits unseres Horizonts, sondern auch in Mitteleuropa, im Karpatenbecken und an der unteren Donau. Von dort zogen ihre Krieger bis an die Nord- und Ostsee und bis Spanien und Süditalien. Auch das heutige Mitteldeutschland wurde im Frühmittelalter mehrmals zum Schauplatz von Auseinandersetzungen. Die steppennomadischen Awaren kämpften hier 561/562 sowie 566/567 gegen die Franken. Die Ungarn erlitten an der Unstrut 933 eine ihrer ersten Niederlagen.

Aber was wissen wir über diese uns so fremden steppennomadischen Kulturen? Inwieweit prägten sie ihre Nachbarn, wie veränderten sie sich selbst im Laufe der Zeit? In Bezug auf die Themenkreise Migration, Akkulturation, Identitätsfindung und Kulturvermittlung ist dieses Thema gegenwärtig von aller höchster Aktualität. Bisher wurden Steppenvölker, die aus Zentralasien nach Europa gelangt sind, wissenschaftlich immer als Sonderfälle betrachtet. Die nomadische Lebens- und Herrschaftsform mit ihren militärischen Eliten war jedoch für große Teile unseres Kontinents bis in das Hochmittelalter prägend. Somit sind auch die Reiterhirten Väter und Mütter Europas.