Forschungsbericht Band 9 – Beständig ist nur der Wandel

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Beschreibung

Während des Neolithikums und der Frühbronzezeit besiedelten zahlreiche archäologisch abgrenzbare Kulturgruppen Europa, die insbesondere im Mittelelbe-Saale-Gebiet wiederholt aufeinandertrafen. Eine der Kernfragen ist, ob der jeweilige kulturelle Wandel durch die Adaptierung von Innovationen und Ideen oder durch Bevölkerungsverschiebungen induziert wurde. Um den Ursachen des kulturellen Wandels sowie dessen Bedeutung für die Gestaltung der heutigen genetischen Diversität Europas nachzugehen, wurden 472 Individuen des Neolithikums und der Frühbronzezeit aus dem Mittelelbe-Saale-Gebiet genetisch typisiert. Diese Daten decken etwa 4000 Jahre Kulturgeschichte ab und repräsentieren ein lückenloses diachrones Profil genetischer Variabilität in Zentraleuropa. Mit dessen Hilfe konnte ein Besiedelungsmodell während des Neolithikums in Europa rekonstruiert werden, in dem vier Migrationsereignisse maßgeblich an der Formierung rezenter Diversität beteiligt waren. Ihnen liegen genetische Einflüsse aus dem Nahen Osten, Nord-, Ost- und Südwesteuropa zugrunde, die mit der Linienbandkeramik-, der Trichterbecherkultur, der Schnurkeramik- und der Glockenbecherkultur assoziiert sind.